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Neues Schmerzmittelkonzept bei Rückenschmerzen?

01.01.2017

Der Wirkstoff Tapentadol soll verhindern, dass starke Rückenschmerzen frühzeitig chronifiziern.

Durch frühen Einsatz des stark schmerlindernden Wirkstoff Tapentadol soll Rückenschmerzen sowohl effizient lindern als auch einer Chronifizierung entgegenwirken.

Tapentadol gehört zu den Opioiden. Entwickelt wurde der Wirkstoff bereits 1994 von des deutschen Pharmaunternehmens Grünenthal. Die besondere Eigenschaft ist, dass er seine analgetische (schmerzlindernde) Wirkung nicht nur an den Schmerzrezeptoren, sondern auch an den Nervenbahnen entfaltet, die für die Reaktion auf Schmerzreize zuständig sind. So wird nicht nur die Schmerzwahrnehmung, sondern auch die durch Nervenschäden verantwortete Chronifizierung wirksam bekämpft.

Tapentadol ist ein Molekül mit zwei synergistischen Wirkmechanismen. Zum einen wirkt es nach dem klassischen Opioid-Prinzip, nämlich als µ-Rezeptor-Agonist (MOR). Damit hemmt es die Schmerzweiterleitung, den nozizeptiven Schmerz. Gleichzeitig inhibiert es über den präsynaptischen α2-Rezeptor die Wiederaufnahme von Noradrenalin (NRI) aus dem synaptischen Spalt, das somit ausgeprägter wirken kann. Letztere Komponente trägt vor allem zur Linderung chronisch neuropathischer Schmerzen bei (Zitat: Pharmazeutische Zeitung).

Bei der Wahl eines starken Analgetikums sollte immer das Nebenwirkungsprofil berücksichtigt werden. Unter Tapentadol retard kommt es im Vergleich zu anderen Medikamenten mit vergleichbarer analgetischer Potenz (Wirksamkeit gegen Schmerz) zu deutlich weniger gastrointestinalen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Obstipation (Mitteilung des Herstellers).

Dieses günstige Nebenwirkungsprofil soll mit der einfachen Anwendung zur hohen Akzeptanz des Analgetikums beitragen.

Bitte beachten Sie:

Die medikamentöse Schmerztherapie bei chronischem Rückenschmerz sollte möglichst immer in ein Gesamtkonzept eingebettet sein! Ein vertrauensvolles Arzt-Patienten-Verhältnis hat hierbei einen hohen Stellenwert. 

Tapendalol ist seit Oktober auf dem Markt. Über Handelsnamen, Indikationen und andere Fragen zur Verwendung informiert Sie Ihr Arzt.

Quellen:



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