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Arthrose oder Osteoporose?

05.02.2017

“Arthrose” und “Osteoporose” sind bekannte Termini, werden aber im täglichen Sprachgebrauch von Laien nicht selten synonym benutzt. Ein kleiner Text für Patienten.

Arthrose vs Osteoporose

Die Begriffe “Arthrose” und “Osteoporose” sind wegen der Häufigkeit des Auftretens der Erkrankungen und ihrer Präsenz in den Medien zwar den meisten Menschen geläufig, dennoch werden beide Begriffe nicht selten synonym gebraucht oder man vermutet fälschlicherweise einen Zusammenhang, da beide Leiden mit Symptomen des Stütz- und Bewegungsapparates vergesellschaftet sind und auch ähnliche Schmerzen verursachen können.

Diese Annahme ist jedoch falsch. Auch wenn beide Erkrankungen im Alter häufiger auftreten, sind die Ursachen verschieden.

Arthrose

Bei einer Arthrose verschleißen die Gelenkknorpel! Erst bei entsprechender Ausprägung des Knorpelschadens zeigen sich Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Bereits bestehende oder aktuelle Gelenkschäden durch akute oder in der Vergangenheit stattgehabte Unfälle und Verletzungen können die Entstehung einer Arthrose begünstigen. Andere, bekannte und leider häufige weitere Risikofaktoren sind starke Gelenkbelastungen im Beruf und in der Freizeit, Haltungsschäden und Übergewicht.

Osteoporose

Bei einer Osteoporose nimmt die Knochenmasse stark ab! Die Knochen werden porös und instabil und neigen zu Spontanfrakturen. Wegen dem sich im Alter verändernden Hormonstatus sind in den meisten Fällen ältere Frauen von einer Osteoporose betroffen. Nach den Wechseljahren produziert der Körper weniger Östrogen. Östrogen schützt den Knochen davor, brüchig zu werden. Nimmt nach den Wechseljahren die Östrogenproduktion ab, fällt dieser Knochenschutz weg, die Knochenmasse nimmt ab und es entwickelt sich eine Osteoporose.

Auch bei Männern kann sich eine Osteoporose zeigen, im Vergleich etwa 10 Jahre später als bei Frauen. Die Ursache ist hier in vielen Fällen ebenfalls die Hormonumstellung nach den männlichen “Wechseljahren”.

Gemeinsame Vorbeugung

Beiden Erkrankungen gemein ist, dass ihnen relativ leicht vorzubeugen ist. Wichtige Aspekte der Vorbeugung sind Bewegung, gesunde, vitaminreiche Ernährung mit ausreichend Kalzium und die Eliminierung von Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, falsche Essgewohnheiten und Bewegungsmangel. In Einzelfällen muss auch die Therapie anderer Erkrankungen umgestellt, beziehungsweise an eine sich entwickelnde Osteoporose oder Arthrose angepasst werden.

Arthrosebehandlung mit einem Osteoporosemittel?

Studien haben gezeigt, dass ein Osteoporosemedikament auch den Verlauf der Kniegelenkarthrose positiv beeinflusst: mit zwei Gramm Strontiumranelat konnte die Kniegelenkarthrose in einer internationalen Studie mit 1600 Patienten die Symptome und der röntgenologische Verlauf der Arthrose deutlich verbessert werden. Die Wirkung trat im Schnitt nach 18 Monaten ein und wurde mit zunehmender Behandlungsdauer zunehmend besser. Strontiumranelat ist ein für die Osteoporose zugelassenes Medikament, das die knochenabbauenden Osteoklasten (Zellen, die sich aus dem Knochenmark entwickeln) hemmt. Bei Arthrose kann das Medikament somit für den Erhalt der Knochenschicht unterhalb des Knorpels eine große Rolle spielen. Diese hat eine eine wesentliche Funktion für die Durchblutung des Knorpels, und somit für dessen Erhalt.

Ob dieses Osteoporosemittel, und eventuell sogar andere Osteoporosemittel mit ähnlichen Eigenschaften, ein wirksames einsetzbares Mittel zur Behandlung oder gar Vorbeugung der Arthrose wird, muss durch weitere Studien noch belegt werden. Insbesondere müssen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen dieser Mittel sorgfältig abgeklärt werden, da diese Mittel im Falle der Arthrosebehandlung unter Umständen sehr hoch dosiert und über einen langen Zeitraum eingenommen werden müssen (Zitat: arthrose-journal.de).

Quellen



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