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Diätwahn und Hochleistungssport: Eine schädliche Kombination

19.03.2017

Viel trainieren und zu wenig essen bedingen Raubbau am Knochen.

Ein Ärzteteam der University of Ohio unter Leitung der Medizinerin Anne Loucks hat die Auswirkungen eines inadäquaten Verhältnisses von Nahrungsreduktion und übersteigertem körperlichen Training untersucht. An der Studie nahmen Frauen teil, die folgende Teilnahmebedingungen erfüllten:

Bluttests schon nach wenigen Tagen ergaben, dass in beiden Gruppen die Menge der Knochenbildungsmarker stark zurückgegangen war. Solche Marker dienen als Anzeichen für Knochenbildungsaktivität im Körper. Damit wird nach Ansicht der Forscher deutlich, wie eine durch Kalorienreduktion und gesteigerten Kalorienverbrauch negative Energiebilanz den Knochen schaden kann, Für das Skelett ist dieser Raubbau dramatisch.

Für eine schlanke Linie zählen vor allem junge Frauen Kalorien und treiben viel Sport. Eine sich dabei entwickelnde negative Energiebilanz zehrt aber nicht nur die Fettpolster auf, sondern vernichtet auch Knochenmasse. „Wir haben 20-Jährige mit dem Skelett einer 60-Jährigen gesehen“, sagt dazu die Studienleiterin Anne Loucks.

Besonders osteoporosegefährdet sind somit junge Frauen, die intensiv Sport treiben und gleichzeitig ihre Kalorienzufuhr reduzieren. Bei vielen von ihnen bleibt zudem die Periode aus – ein deutliches Anzeichen dafür, dass der Körper zu wenig Östrogen produziert.

Auch wenn solch deutliche Zeichen einer Unterernährung fehlten, sei das kein Beweis, dass die Knochen ausreichend ernährt sind, warnt die Forscherin: „Wer viel Sport treibt, sollte seinen Körper entsprechend versorgen.“

Das Ergebnis dieser Studie darf aber nicht zu der Annahme verleiten, dass Kalorienreduktion und Training gemerell schädlich und damit wenig empfehlenswert sind. Patienten mit Adipositas (Fettleibigkeit) und haben ebenfalls ein deutlich erhöhtes Osteoporoserisiko und müssen ihr Gewicht senken. Das gelingt nur mit entsprechenden, dauerhaften Änderungen der Essgewohnheiten, also mit Diäten. Gleichzeitig kann sich ein starker Knochen nur unter Dauerbelastung bei entsprechend ausgebildeter Muskulatur entwickeln. Deshalb ist und bleiben Bewegung und Training wichtige Säulen der Osteoporoseprävention. Das Ergebnis der Studie lautet demnach nicht, Diäten und Bewegungen zu unterlassen, sondern sie so aufeinander abzustimmen, dass keine negative Energiebilanz entsteht. Der Körper darf nicht hungern!

Quellen:



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