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Kaputte Hüfte mit 50

04.02.2018

Brauchen unter 60-Jährige ein künstliches Hüftgelenk, raten Experten heute zu minimalinvasiver Operation und dem Einsatz einer nicht zementierten Kurz- oder Geradschaftprothese.

16 % der Patienten, die im Jahr 2016 ein künstliches Hüftgelenk bekommen haben, waren jünger als 60 Jahre. Das sind knapp 37.000 Patienten bei insgesamt etwa 233.000 Eingriffen. Die Implantation einer Hüft-Endoprothese gehörte somit zu den zehn häufigsten Operationen im Jahr 2016. Die Patienten lunter 60 Jahren leiden oft an angeborenen Gelenkfehlstellungen, Durchblutungsstörungen, haben Unfallverletzungen erlitten oder eine rheumatische Erkrankung, die den Gelenkknorpel ihres Hüftgelenks zerstört hat" (Prof. Dr. K. D. Heller, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik e. V.).

Hüftgelenksprothesen halten mittlerweise im Mittel mehr als 15 Jahre, mitunter auch 25 Jahre. Damit wird eine lange Standzeit der ersten Prothese vorrangig. Zielführend ist hier ein minimalinvasiver Eingriff. Eine Kurzschaftprothese hilft, wertvolle Knochensubstanz im Oberschenkelknochen zu "sparen": "Für das im Vergleich zum Normalschaft zierliche Implantat muss bei der Implantation weniger Knochen entfernt werden.Dadurch steht für einen eventuellen späteren Wechseleingriff mehr Knochen zur Verankerung der Nachfolgerprothese zur Verfügung.

Kurzschaftprothesen sind vor allem in Deutschland beliebt. Sie werden jedoch erst seit rund zehn Jahren eingesetzt. Da Langzeitergebnisse bislang fehlen, vertrauen derzeit noch viele Operateure auf die seit Jahrzehnten bewährten, aber etwas längeren Geradschaftprothesen.

Mit einem künstlichen Hüftgelenk ist ein normaler aktiver Alltag sowie das moderate Ausüben von Sportarten wie Laufen, Schwimmen, Radfahren, Wandern und Nordic Walking wieder möglich. Doch der Belastungsfähigkeit und Lebensdauer einer Prothese sind – trotz deutlicher Verbesserungen gegenüber früheren Prothesen – Grenzen gesetzt. Ist man sich unsicher, was sportlich erlaubt ist, sollte man besser seinen Orthopäden fragen.

Quellen:

Protheseninfektionen

Antibiose und Gelenkexplantation



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