Als Ergebnis einer randomisierten Studie mit zwölfmonatiger Nachbeobachtung ist das perkutane Einbringen von Knochenzement in der Frühphase nach schmerzhafter osteoporotischer Wirbelkörperfraktur wahrscheinlich nicht erfolgreicher als die alleinige Verabreichung eines Lokalanästhetikums.
Für die Festlegung des Erfolges waren neben der Reduktion von Schmerzen auch die Lebensqualität und die Funktionalität maßgeblich.
Aus der Studie lassen sich jedoch nur begrenzte Erkenntnisse ziehen: Bei Patienten mit maximal drei osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen, die seit maximal neun Wochen bestehen (Studiendesign), kann man eventuell auf die Vertebroplastie verzichten. Damit lässt sich jedoch noch nichts über die Behandlung von Patienten aussagen, deren Schmerzen bereits länger anhalten. Es muss weiterhin davon ausgegangen werden, dass die Nichtbehandlung der spinalen Deformierung mit einer erheblichen Morbidität und Mortalität einhergeht. Kompressionsfrakturen im Zusammenhang mit Osteoporose verursachen nicht nur Schmerzen, sie können den Patienten in seiner Mobilität einschränken, ihn am Essen, Sitzen, Schlafen und Geradeausschauen hindern und nicht zuletzt die Atmung erschweren.
Auch wenn die Studie nahelegt, dass zumindest bei akuten osteoporotischen Kompressionsfrakturen auf die Vertebroplastie verzichtet werden kann oder sollte, lässt sie keine Rückschlüsse auf die Behandlung chronischer schmerzhafter Wirbelkörperfrakturen zu. Diese Frage lässt sich nur in weiteren Studien klären, die dem Krankheitsbild der Osteoporose im Zusammenhang mit ihren häufigen Komorbiditäten umfassender Rechnung tragen.
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