DOUV-Logo
 
DOUV-Logo.

Patientenportal

Komasaufen als Knochenkiller

15.07.2018

Wie exzessiver Alkoholkonsum junge Knochen schädigt.

Wer regelmäßig und über lange Zeit Alkohol trinkt, schädigt seine Organe. Auch die Knochen leiden unter dem Alkoholkonsum.So ist Alkohol nachweislich ein Risikofaktor für Osteoporose. Unter Alkoholeinfluss baut die Knochenmasse stetig ab und der Stoffwechsel des Knochens verschlechtert sich insgesamt.

Eine Pilotstudie, die an der Medizinischen Universität Wien durgeführt wurde, legt nun nahe, dass exzessives Alkoholtrinken, das sogenannte Komasaufen, schon bei Jugendlichen negativ auf das Knochengewebe auswirkt. Wer in der Jugend regelmäßig und exzessiv trinkt, könnte - so die bisher gültige Annahme - seine Knochen nachhaltig schädigen, noch bevor der Höhepunkt des Knochenaufbaus mit rund 20 Jahren erreicht ist.

In einer Pilotstudie wurden die Auswirkungen des Komasaufens auf die Knochen von Jugendlichen nun in einem Modell untersucht. Das Ergebnis untermauert die bisherigen Annahmen, dass Alkoholkonsum den Knochenaufbau junger Menschen beeinflussen und damit langfristige Folgen haben könne.

Alkohol verringert Knochenaufbau

Bei der Pilotstudie handelt es sich um eine Modellstudie (Tierversuch). Über einen Zeitraum von zwei Monaten wurde an der Veterinärmedizinischen Universität Wien jungen Schweinen zweimal wöchentlich ein ihrem Körpergewicht entsprechendes Alkohol-Apfelsaft-Gemisch zum Trinken gegeben. Eine Kontrollgruppe erhielt nur Apfelsaft. Zu verschiedenen Zeitpunkten entnahm ein Forscherteam zunächst Serumproben und bestimmte verschiedene Marker des Knochen- und Muskelstoffwechsels. In einem zweiten Schritt wurden die Knochen zwei Monate nach Beginn der Alkoholgabe begutachtet. Dabei stellte das Projektteam Veränderungen des Knochens durch Alkohol fest.

Die  Ergebnisse legen nahe, dass sich Vorgänge der Knochenneubildung verringern. Neben den Veränderungen im Knochen zeigten die Blutproben verminderte Phosphor- und Kalziumspiegel, wie das auch beim Menschen typisch für Veränderungen durch Alkoholkonsum ist.

Langzeitfolgen des Komatrinkens

Aufgrund dieser Ergebnisse ist zu vermuten, dass Komasaufen auch bei Menschen langfristige Effekte auf die Funktion des Knochens hat. Wenn sich die Hypothese, dass die Knochenformation durch das Trinken vermindert wird, weiter bewahrheitet, heißt das, dass die jungen Menschen, die dieses Problem haben, ihre Knochenmasse nicht so weit aufbauen können wie es normalerweise der Fall wäre. Das Risiko im späteren Alter an Osteoporose zu erkranken, ist dadurch deutlich erhöht.

Quellen:



zurück