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Patientenportal

Zusammenhang zwischen hohem BMI und Gonarthrose bestätigt

30.10.2018

Das Endoprothesenregister Deutschland belegt in seinem Jahresbericht erstmals den Einfluss eines hohen BMI auf die Entstehung einer Gonarthrose.

Das medizinische Online Portal Univadis präsentiert in einem kurzen Beitrag die wesentlichen im Jahrebericht der ERPD vorgestellten Ergebnisse. Dabei war es erstmals möglich, Werte zum Body-Mass-Index (BMI) der Patienten zu berücksichtigen. Die wesentlichen Aussagen des Artikels in Kurzform:

Randomisierte und kontrollierte Studien zu neuen Endoprothesen sind rar. Zudem klafft zwischen den Studien und der Versorgungsrealität oft eine Lücke. Biomechanische Tests reichen alleine nicht aus, um die Qualität von künstlichen Hüft- und Kniegelenken zu beurteilen. Eine wichtige Datengrundlage ist dafür das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD).

Den Schwerpunkt des Jahresberichts bildet die Untersuchung der Standzeiten verschiedener endoprothetischer Versorgungsformen. Hier werden erstmals Ergebnisse von Implantatsystemen innerhalb der ersten drei Jahre betrachtet. Auf eine Interpretation wird bewusst verzichtet, da Unterschiede nicht allein auf die verwendeten Implantatkomponenten, sondern auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen sind.

Erfahrung als Qualitätsmerkmal

Auch wenn das EPRD nicht die Erfahrung einzelner Operateure messen kann, zeigt sich, dass die Gesamterfahrung einer Klinik eine wesentliche Rolle für die Standzeiten spielt. Besonders deutlich tritt der Unterschied bei den unikondylären Knieversorgungen hervor.

Erfahrung ist allerdings nicht ausschließlich auf die Zahl der Eingriffe zu beziehen, die eine Klinik im Jahr vornimmt, sondern betrifft auch die verwendeten Implantate. Kliniken, die den Hersteller, über den sie ihre Implantatkomponenten beziehen, wechseln, weisen nach diesem Wechsel signifikant höhere Ausfallwahrscheinlichkeiten auf. Hintergrund könnte sein, dass der Wechsel der verwendeten Implantate von Operateuren und OP-Personal ein Umlernen erfordert und damit unmittelbar nach dem Wechsel ein zusätzliches Risiko für die Versorgung und die Patienten darstellen kann.

Alters- und Geschlechtsverteilung

Die Alters- und Geschlechtsverteilung der operierten Patienten ist im EPRD über die Jahre nahezu unverändert: Noch immer sind etwa drei von fünf Patienten, die sich einer Erstimplantation an Hüfte oder Knie unterziehen, weiblich, noch immer liegt das mediane Alter zum Zeitpunkt dieser Erstimplantation bei etwa 70 Jahren. In Deutschland werden Hüftversorgungen mit einem Anteil von 56 % häufiger vorgenommen als Knieversorgungen (44 %).

Der BMI Wert als Risikofaktor

Beim erstmals dargestellten BMI-Wert unterscheiden sich Hüft- und Kniepatienten deutlich: Während dieser Wert bei den Hüftpatienten im Median bei 27 Punkten lag, liegt er bei den Kniepatienten fast drei Punkte höher. Dies entspricht einem deutlichen Gewichtsunterschied und stützt daher die bekannte Assoziation von starkem Übergewicht und Kniegelenksverschleiß.

Knochenzement

Der Trend zur Verwendung von Knochenzement in der endoprothetischen Versorgung setzt sich fort. Nach wie vor wird der künstliche Hüftgelenkersatz in Deutschland überwiegend ohne Verwendung von Zement im Knochen verankert (77 %). Dagegen stellt bei der endoprothetischen Versorgung des Kniegelenks die vollständig zementierte Verankerung den Regelfall dar. In 2017 wurden von den im EPRD dokumentierten Knieversorgungen etwa 92 % der totalen Knieendoprothesen, bei der alle drei Teile des Kniegelenks vollständig ersetzt werden, zementiert.

Notwendigkeit von Folgeeingriffen

Wie in den Vorjahren wurden auch 2017 die meisten Folgeeingriffe, also die erneute Operation an einem bereits endoprothetisch versorgten Gelenk, an Knie und Hüfte aufgrund einer Lockerung oder Infektion notwendig.

Quellen:



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