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Untersuchung des Genoms liefert neue Erkenntnisse über die Arthrose

28.04.2019

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben 52 neue Veränderungen im Erbgut entdeckt, die mit der Präpostion, Entwicklung oder Entstehen einer Arthrose in Verbindung stehen.

Arthrose ist eine sehr häufige, unheilbare Krankheit. jetzt wurden über 50 neue genetische Veränderungen gefunden, die das Erkrankungsrisiko erhöhen. Das ist ein großer Fortschritt für die Entwicklung von Therapien, die eventuell in der Zukunft Millionen von Betroffenen helfen könnten.

Um den Krankheitsursachen auf den Grund zu gehen und neue Behandlungsmöglichkeiten zu finden, hatten Forscher des britischen Wellcome Sanger Institute gemeinsam mit dem Unternehmen GSK das Erbgut von über 77.000 Arthrosepatienten analysiert und mit dem von mehr als 370.000 gesunden Menschen verglichen. Die Proben stammten aus der arcOGEN-Studie* sowie der UK-Biobank im Vereinigten Königreich. Die Wissenschaftler schlossen dabei viele verschiedene Arthrosetypen mit ein, darunter auch solche im Knie- und Hüftbereich.

Um herauszufinden, welche Gene für eine Arthrose (mit)verantwortlich sind, hatten die Forscher zusätzlich zum Erbgut auch funktionelle Genomdaten aufgenommen sowie die Genaktivität und Proteinexpression analysiert. So konnten sie nachvollziehen, welche Gene besonders oft abgelesen und zu Proteinen umgesetzt wurden. Das entsprechende Gewebe stammte von Arthrose-Patienten, die sich einer Gelenkersatzoperation unterzogen hatten.

Durch das Zusammenführen mehrerer verschiedener Datensätze konnten die Forscher die Gene identifizieren, die sehr wahrscheinlich ursächlich für die Arthrose sind. Zehn davon sind bereits Ziel von Medikamenten, die sich entweder in der klinischen Entwicklung befinden oder bereits gegen Arthrose und andere Krankheiten zugelassen sind. Darunter unter anderem INVOSSA (ein Medikament, was bereits für Arthrose im Knie zugelassen ist) und LCL-161 (ein Wirkstoff gegen Brustkrebs, Leukämie und Myelome, was sich in der klinischen Testung befindet).Den Forschern zufolge wären diese Medikamente vielversprechende Kandidaten, um sie im Einsatz gegen Arthrose zu testen.

Es ist bekannt, dass sich die Erkrankung sehr verschieden auf die Menschen auswirkt: Eine Behandlung, die bei einer Person wirkt, muss bei einer anderen Person nicht unbedingt erfolgreich sein. Ein Umstand, der eine erfolgreiche Therapie erschwert. Daher stellt diese Studie einen wichtigen Meilenstein dar, um die Komplexität von Arthrose zu verstehen und neue Behandlungsmöglichkeiten zu finden. Langfristig sollte die Forschung dabei helfen, die Schmerzen, die Isolation und die Erschöpfung der Menschen zu beenden.

Quellen:

Originalstudie:

Ausführliche Texte zum Inhalt und den Ergebnissen der Studie:



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